Da war was los – der November auf der Düne 

Liebe Gäste, liebe Freunde des Söl’ring Hof,

wenn ich an den November 2025 denke, fühlt es sich an, als hätte in unserem kleinen Haus auf der Düne ein ganzes Jahr in vier Wochen Platz gefunden. Vieles war neu, manches zum ersten Mal – und zugleich hat sich genau das bestätigt, was den Söl’ring Hof für mich ausmacht: die Menschen, die hier arbeiten, die Gäste, die uns ihr Vertrauen schenken, und diese besondere Atmosphäre zwischen Nordseewind, Gemütlichkeit und kulinarischem Genuss..

Ein Food Festival aus der Gemeinschaft heraus

Der November war vor allem der Monat unseres zweiten Food Festivals. Was mich daran am meisten berührt hat: Es ist ein Fest, das aus der Inselgemeinschaft heraus gewachsen ist. Betriebe, Partner und Freunde, die sich zusammentun, um gemeinsam Genussmomente zu gestalten – in allen Häusern, mit großartigen Gästen und einer Energie, die man im ganzen Ort spürt.

Ein besonderes Geschenk war für mich, dass einer meiner besten Freunde, Tobias „Tobi“ Bätz, als Gastkoch bei uns im Haus war. Wir kennen uns seit vielen Jahren, aber noch nie haben wir gemeinsam gekocht – deshalb war es eine ganz besondere Woche, die wir als Freunde und Kollegen intensiv miteinander verbringen durften. Zwischen Service, Vorbereitung und kleinen Pausen dazwischen ist eine Nähe entstanden, die nicht nur uns viel bedeutet, sondern – das habe ich deutlich gespürt – auch unseren Gästen und unserem Team. Dieses Miteinander, dieses Teilen von Ideen und Leidenschaft, ist für mich die Essenz solcher Veranstaltungen.

Gleichzeitig haben wir im Hintergrund leise an einem Herzensprojekt weitergearbeitet: Der Lehrlingshof nimmt Gestalt an. Die letzten Probeteller sind abgeschmeckt, Kräutermischungen für Tees, die es nur dort geben wird, sind getrocknet – alles steht auf Individualität, Persönlichkeit und echte Handschrift.

Sieben lächelnde Köche posieren in der Küche und tragen Schürzen und Jacken.

Wohnzimmer, Wintermenü und drei Weihnachtskochkurse

Im Wohnzimmer läuft unser Kamin auf Hochtouren, während das Restaurant behutsam den Herbst ausklingen lässt und bereits das Winter- bzw. Weihnachtsmenü vorbereitet. In dem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, fehlen uns buchstäblich nur noch ein Snack und eine kleine Dessertkomponente – der Rest steht. Diese Mischung aus Vorfreude und letzter Feinarbeit gehört für mich zu den schönsten Momenten in einer Saison.

Und dann ist da der November als Monat der Kochkurse.
Drei Weihnachtskochkurse hintereinander haben unser Haus früh in eine vorweihnachtliche Stimmung getaucht. Als ich vor vielen Jahren hier auf Sylt angefangen habe, war die Adventsatmosphäre im November noch eher verhalten – die Häuser hübsch geschmückt, aber das Weihnachtsgefühl kam meist erst später.

Heute bringen die Kochkurse bereits Mitte November eine besondere Ruhe ins Haus: besinnlich, entschleunigt, getragen von konzentrierter Freude am gemeinsamen Kochen. Gäste, die sich Zeit nehmen, um Rezepte, Handgriffe und Geschichten mit nach Hause zu nehmen. Und wir als Team, die erleben dürfen, wie aus einem Kursabend manchmal eine kleine, kulinarische Freundschaft wird.

 

Drei Jahrhunderte Wein und viele Reisekilometer

Der November war auch ein Monat der Kilometer, besonders für mich – und der besonderen Momente auch jenseits der Düne.

Hier im Söl’ring Hof durfte ich gemeinsam mit Jürgen Drawerd und Bärbel eine Raritätenverkostung ausrichten: Drei Jahrhunderte Wein, darunter ein 1892er Château Lalande aus dem Pomerol – Geschichten in Flaschen, die man nur ganz selten in dieser Dichte nebeneinander erlebt. Weil die Resonanz so groß war, haben wir den Folgetermin für das kommende Jahr direkt fixiert.

Kaum war dieser Abend vorbei, ging es für mich aufs Festland:
Nachts über die Autobahn nach Bayern, um im Schloss Elmau für den Söl’ring Hof bei der Auszeichnung „101 Beste Hotels“ präsent zu sein. Es macht mich jedes Mal stolz, unser kleines Haus inmitten so großer Namen vertreten zu dürfen – vor allem, weil ich weiß, dass diese Anerkennung unserem Team gehört. Menschen, die jeden Tag mit Leidenschaft, Sorgfalt und einem Lächeln im Gesicht dafür sorgen, dass sich unsere Gäste bei uns wie im zweiten Zuhause fühlen.

Von dort führte der Weg direkt weiter zur Tagung der Jeunes Restaurateurs. Ich bin kein Freund davon, mir Orden an die Brust zu heften, aber die JRE-Mitgliedschaft ist für uns gelebte Leidenschaft: ein Netzwerk von Gastgebern, Köchinnen und Köchen, das sich austauscht, voneinander lernt und vor allem die Ausbildung der nächsten Generation im Blick hat. Die Arbeit für die JRE-Akademie und unsere Auszubildenden ist mir ein echtes Herzensanliegen.

Rohes Fleisch, Geflügel, Gemüse, Obst, Wein auf der Küchentheke.
Holzbank auf Deck über den Dünen, Blick aufs Meer, bewölkter Himmel.
Champagner, Buch, Kerzenlicht auf dem Tisch vor dem Kamin. Gemütlich eingerichtet.

Wenn unsere Branche im Bundestag zu Wort kommt

Eine weitere Reise im November führte mich nach Berlin in den Bundestag. Ein Think Tank hatte uns eingeladen, vor Abgeordneten über die Themen zu sprechen, die unsere Branche beschäftigen. Für mich ist das mehr als eine Ehre – es ist eine Verantwortung.

Unsere Branche ist stark operativ geprägt, oft zersplittert und selten mit einer lauten gemeinsamen Stimme unterwegs. Umso wichtiger finde ich es, dass wir die Gelegenheiten nutzen, auf politischer Ebene nicht nur für unser eigenes Haus zu sprechen, sondern für die vielen Betriebe, Teams und Auszubildenden, die Tag für Tag das Rückgrat des Gastgewerbes bilden.

Wir sind die Stimme für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wir sind die Stimme für unsere Gäste. Mein Wunsch ist, dass aus solchen Gesprächen mehr Respekt, mehr Wertschätzung und mehr Rücksichtnahme für unsere Branche erwächst – damit wir auch in Zukunft leidenschaftlich weiterarbeiten, Menschen begeistern und Orte schaffen können, an denen besondere Feste gefeiert werden und man zwischendurch einfach einmal loslassen darf.

 

Ein stiller Dezember vor dem Sturm – und Vorfreude auf den Lehrlingshof

Während in vielen Teilen der Republik der Dezember in den Weihnachtstrubel mündet, bleibt es bei uns auf der Düne traditionell ruhiger. Genau das schätzen unsere Gäste: Zeit zum Durchatmen, zum Innehalten, um das Jahr Revue passieren zu lassen, bevor die Feiertage anklopfen.

Wenn dieser Newsletter bei Ihnen ankommt, ist unser Haus bereits festlich geschmückt, ohne laut zu sein: Kerzenlicht statt Kirmes, Nordseebrise statt Großstadtlärm. Eine Atmosphäre, in der man mit Blick auf Meer und Dünen den Kopf frei bekommt – ob für ein verlängertes Wochenende, einen spontanen Kurzurlaub oder ein paar Tage zwischen den Jahren.

Weihnachten und Silvester sind bei uns ausgebucht, danach schließt der Söl’ring Hof für kurze Zeit seine Türen. Bis Anfang Januar sind wir für unsere Gäste da, dann beginnt eine bewusst eingelegte Ruhephase – und im Hintergrund öffnen wir ein neues Kapitel: den Lehrlingshof.

Parallel dazu laufen unsere Trüffelmenüs im Haus, kleine Reparaturen werden erledigt, das Restaurant arbeitet einen Tick ruhiger, aber mit derselben Hingabe. Und natürlich darf eines nicht fehlen: eine Weihnachtsfeier, bei der wir unserem Team in aller Ruhe und ohne Dienstkleidung „Danke“ sagen können – für ein Jahr voller Einsatz, Leidenschaft und gemeinsamer Geschichten.

 

Ausblick und persönlicher Dank

Der November 2025 war intensiv, emotional und voller besonderer Momente – auf der Düne, auf der Insel, in ganz Deutschland. Wenn ich eines aus diesen Wochen mitnehme, dann ist es die Gewissheit, dass der Söl’ring Hof weit mehr ist als ein Hotel oder ein Restaurant: Er ist ein Ort der Begegnung.

Egal, ob Sie uns als langjährige Stammgäste kennen, unseren Newsletter neugierig zum ersten Mal lesen oder schon Ihren nächsten Aufenthalt planen – ich freue mich sehr darauf, Sie (wieder) bei uns begrüßen zu dürfen.

Von Herzen eine schöne Adventszeit und auf bald auf der Düne

 

Ihr
Jan-Philipp Berner