Madeira – oder die Insel des ewigen Frühlings liegt im Atlantik, besteht aus einer kleinen Inselgruppe auf der Höhe Marokkos und gehört zu Portugal. Die Geschichte der Insel beginnt etwa im 6. Jahrhundert, wurde aber erst im Jahr 1420 „offiziell entdeckt“. Als erste Amtshandlung legten die Europäer einen Waldbrand, der durch die riesigen Eukalyptuswälder sieben Jahre lang brannte, um die Insel urbar zu machen, als um Wein, Zuckerrohr, Bananen usw. anbauen zu können.
Die Insel ist die Spitze eines riesigen Vulkans, der unter Wasser liegt. Die Böden sind aus Vulkangestein, Basalt oder Tuff. Auf Madeira gibt es kein Kalkgestein, im Gegensatz zur Nachbarinsel Porto Santo. Im Süden der Insel scheint fast immer die Sonne, da er durch die Berge in der Inselmitte geschützt wird. Der Norden ist viel grüner, kühler und verregneter, die Wolken bleiben in den Bergen hängen und regnen dort ab.
Vulkangestein Madeira und Porto Santo dienten damals als Zwischenstopp, um in die Kolonien nach Amerika, Ostindien oder Afrika zu kommen. Dort wurden die Vorräte aufgestockt. Wein wurde in Fässern auf die Schiffe geladen und so überquerte auch der Madeirawein den Äquator. Durch die Hitze, die bei solchen Reisen im Schiffsbauch entstand, karamellisierte der Zucker und der Wein schmeckte völlig anders als noch auf der Insel. So entstand im Laufe der Zeit der Brauch, die Schiffe zusätzlich mit Madeirafässern zu beladen, um sie nach zweimaliger Äquatorüberquerung wieder zurück nach Madeira zu holen oder an die Engländer zu verkaufen. Der Begriff TVE – Torna Viagem bedeutete einmal nach Ostindien und zurück. Auf manch alten Flaschen findet man diesen Begriff noch heute.
Ein anderes wichtiges Produkt der Insel war das Zuckerrohr. Damals wie heute wird unter anderem Rum daraus gebrannt. Diesen benutzte man, um die Gärung des Madeiraweins zu stoppen. Ein Wein mit natürlicher Süsse, die Hefen sterben ab und der Zucker bleibt erhalten. Heute wird der Rum durch hochprozentigen Branntwein ersetzt. Der Brauch der Ostindienreise wurde nach und nach durch sogenannte Estufas oder Hothouses ersetzt. Das sind Weinlager, in denen die Fässer unter Wellblechdächern der Hitze der Sonne ausgesetzt sind. Auf diese Weise wird die Wärme in den Schiffsbäuchen simuliert – der Effekt ist der gleiche. So entstanden im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Madeirahäuser auf der Insel. Bis es zu zwei ausschlaggebenden Katastrophen kam: Der falsche Mehltau und die Reblaus. Verheerende Verluste, die die Menschen hier einfuhren. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis man sich davon wieder erholt hatte, die Anzahl der Weinbauern und Handelshäuser sank rapide. Einige haben sich später zusammengeschlossen, wie z.B. die Madeira Wine Company (u.a. Blandys & Cossard Gordon), um zuverlässige Weine zu erzeugen und einen stabilen Markt wieder zu erobern.
Neben den Rebsorten gibt es einige Qualitäsbezeichnungen, die die Reifung betreffen.
Nach dem Estufagem (erhitzen) gelten folgende Qualitätsbezeichnungen:
Finest – 3 Jahre – meistens Tinte Negra Mole
Reserve – 5 Jahre – meistens edle Rebsorten
Special Reserve – 10 Jahre
Extra Reserve – 15 Jahre
20, 30, 40 und 50 Jahre
Colheita – mindestens 5 Jahre Reifung, maximal 20 Jahre (aus einem Jahr)
Frasqueira – Vintage mind. 20 Jahre Fassrreife & 2 Jahre Flasche – dieser Wein kommt erst nach 22 Jahren auf den Markt (!)
Malvasia 40 Years
Solera – ursprünglich wurden 1/10 des Fasses verkauft und mit jungem Wein aufgefüllt – nach 10 Auffüllungen wurde die Solera geschlossen. Heutzutage werden Soleras unbegrenzt weiter betrieben, ist aber in der EU technisch verboten.
Ab April ist unser Restaurant sowohl mittags mit JPs Kantine als auch abends mit unserem Degustationsmenü wieder für Sie geöffnet.
Unsere Hotelzimmer sind ab dem 8. Mai 2023 wieder für Sie verfügbar!
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